Sonntag, 15. September 2013

Shoot-Off und Siegerehrung

Am Samstag versammelten sich viele Schützen und Zuschauer zum Shoot-Off auf der Range. Alle waren nun entspannt und feuerten die Wettkämpfer an, die eine Reihe Popper um die Wette umschießen mussten. Dabei konnten wir sogar den jüngsten Teilnehmer bewundern, einen 10-jährigen Open Schützen aus Russland!

Einen wirklich emotionalen Moment gab es, als zu Ehren unseres Freundes und IROA Brothers Peter Schouwink aus den Niederlanden alle Range Officer auf die Stage gerufen wurden. Peter ist totkrank und hat nur noch eine sehr geringe Lebenserwartung. Trotzdem hat er sich entschieden, seine Tätigkeit als RO soweit wie möglich noch auszuüben und sich dem richtigen Knochenjob während der EM gestellt. Ihm zu Ehren hatte Svedlana eine Gruppe von lecker anzusehenden Mädels in Miniröcken, fast durchsichtigen Tops und hochhackigen Pumps organisiert, die auf Peters Kommando die Popper beschossen haben.




Anschließen haben sich alle RO bei Peter bedankt und wahrscheinlich auch verabschiedet. Es wird wohl seine letzte große IPSC Veranstaltung gewesen sein. Ich kenne Peter seitdem ich international unterwegs bin, sowohl als qualifizierten RO als auch als echten Kumpel. Mir ging es wie sicher vielen anderen, dass mir die Tränen in den Augen standen.



Abends war dann die Siegerehrung in einer großen Halle in der Nähe von Barcelos. Einer der häufigsten Namen an diesem Abend war "Ballesteros", die spanische Familie hat aber so richtig abgeräumt. Vater, Sohn und Tochter haben nicht nur ihre jeweiligen Shoot-Offs gewonnen, sondern auch die Open Division (Sohn), Open Senior (Vater) und Open Lady (Tochter) Presidents Medals gewonnen.

Aus deutscher Sicht standen auch einige Leute auf dem Treppchen, ich hoffe ich habe jetzt keinen vergessen:

  • Petra Tutschke - Europameisterin Standard Lady
  • Sascha Back - 2. Platz Revolver
  • Marijan Loch - 3. Platz Classic Division
  • Team Revolver - 1. Platz Revolver Division
  • Team Open Ladys - 2. Platz Open Division
  • Team Open Senioren - 2. Platz Open Division
  • Team Classic - 2. Platz Classic Division
  • Team Standard Ladys - 3. Platz Standard Division
Ganz besonders habe ich mich natürlich darüber gefreut, mit meinem Team Production Senioren den ersten Platz und damit die Europameisterschaft gewonnen zu haben:

  •  Heribert Bettermann
  • Jörg Haben
  • Rolf-Dieter Reich 
  • Reinhard Kelterbaum


Mit diesen Zeilen möchte ich mich von den Lesern meines Blogs verabschieden. Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht, auch wenn ich aufgrund der geänderten Technik keine Videos zeigen konnte. Ich verspreche, daran zu arbeiten. Eventuell klappt es ja im nächsten zur WM in Florida.

DVC
Reinhard

Freitag, 13. September 2013

4. und letzter Tag; Stages 19-24

Heute war also unser letzter Tag, begonnen in aller Herrgottsfrühe. Ich schiebe es mal darauf, dass ich auf Stage #22 einige Male an den Mini-Poppern vorbeigeflackt habe, die Quittung waren erbärmliche 35 Sekunden. Jörg hatte auf der Stage leider auch Pech mit einem verklemmten Magazin.




Stage #23 waren 9 Schuss incl. Gravity-Turner, das ging locker in 7 Sec. mit 1C. Stage #24 war der heutige Long-Course mit 31 Schuss, viel und weit zu rennen. Ich habe das in 42 Sec geschafft, mit nur 3C. Stage #19 war ein Medium mit 22 Schuss, bei dem 4 Popper 4 verschiedene Bobber ausgelöst haben. Der Ablauf, den ich mit Heribert abgesprochen hatte, hat wirklich gut funktioniert, mit 4C, 1D in 26 Sec war ich schon fast konkurrenzfähig.

Obwohl ich wirklich darauf geachtet hatte, rechtzeitig gut zu trinken, gingen die beiden letzten Übungen leider in die Hose. Auf Stage #20 habe ich den Bobber einmal verfehlt. Auf Stage #21 habe ich liegend - meine Lieblingsstellung ;-( - zweimal ins Hardcover geschossen.

Schließlich war ich dann froh, dass ich meine Sachen zusammenpacken und nach einem Eistee ins Hotel zum duschen fahren konnte. Ich glaube, ich habe das ganze warme Wasser im Hotel verbraucht.....

Heute Abend können wir hoffentlich die letzten Scores nachlesen und sehen, wer sich morgen im Shoot-Off stellen muss. Die Award-Ceremony findet dann am 18 Uhr irgendwo nördlich von Barcelos statt.

Wer die von mir erwähnten Stages nachsehen will, findet übrigens hier (pdf) alle Zeichnungen.

Donnerstag, 12. September 2013

Tag 3: Stages 13-18

Heute ging es zum vorletzten Mal auf die Range, es war ein wirklich heißer Nachmittag. In unserer Squad sind die Senioren Nationalteams von Russland, Italien und Norwegen. Die Italiener liefern eine tolle Vorstellung ab, aber auch die Norweger sind recht stark. Man mag es ja für ein Vorurteil halten, aber zwischen Körper und Ausrüstung unserer südlichen Kameraden passt meistens ein ganzes Scheckbuch! Als in unserer letzten Stage #15 die Range Officer durch die harte Arbeit des ganzen Tages wohl schon etwas müder und unaufmerksam waren, konnte einer bei 6 Scheiben Stronghand gleich 5 davon mit je 3 Schuss belegen, ohne im Parcours nachzuladen.... Ich habe mir da nur meinen Teil gedacht.

Gestartet sind wir auf Stage #16, einer wackeligen Angelegenheit. Man stand in einem an Ketten hängenden "Krähennest" und musste 2 Popper, 2 Plates und eine Scheibe Weakhand schießen, ohne sich abstützen zu dürfen. 

Stage #17 war ein 23 Schuss Parcours, bei dem die Waffe unterladen auf einem Fass lag, die restlichen Magazine auf anderen Fässern. Aus zwei Positionen haben wir 4 Popper, 1 Plate und 2 Hubscheiben sowie 7 Vollscheiben geschossen. Stage #18 war eine einfache Übung mit drei Positionen und zwei relativ tiefen Fenstern. Stage #13 bestand aus einem Zick-Zack Weg mit insgesamt 29 Schuss, am Ende 2 schnelle Bobber.

Stage #14 war ein 21 Schuss Parcours, bei dem mit einem Mini-Popper zwei Mini-Mover gleichzeitig ausgelöst wurden, die links und rechts verschwanden. Da ich auf dem Rechten nur einen Schuss sicher drauf hatte, musste ich die 4 Meter zur Endposition laufen und von dort nachschießen. 

Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich clean geblieben, was ich mir auch unbedingt vorgenommen hatte. Leider habe ich auf der o.g. Stage #15 einen Schuss stronghand in ein PT gesetzt. Bislang habe ich also 8 Miss und 3 PT auf meiner Karte, wobei 3 Miss auf das Konto des Laufsteckers gehen. 

Wenn man sich im deutschen Lager so umhört, ist kaum einer mit seiner Leistung wirklich zufrieden. Die Leute schießen deutlich mehr Misses und PT als üblich. Einerseits ist das Stagedesign auch eher präzisionslastig, so eine richtige "running'n'gunning" Stage habe ich bislang noch nicht erlebt. Zum zweiten ist der Unterschied im Visierbild durch den offenen Stand gefühlt deutlich ungewohnt gegenüber den in Deutschland üblichen Gegebenheiten. Zum späten Nachmittag stand die Sonne sehr tief, was bei den etwa 4-5 Meter hohen Erdwällen teilweise starkes Gegenlicht brachte.

Morgen ist unser letzter Tag, wir starten um 08:00 Uhr. Bei den spät-sommerlichen Temperaturen - bei uns würde das auch als Hochsommer durchgehen - ist das sicher die bessere Uhrzeit. 

Mittwoch, 11. September 2013

Tag 2: Stages 7-12

Nachdem wir den Vortag Nachmittags geschossen hatte, war heute die Frühschicht dran. Erster Schuss um 08:00 Uhr, d.h. 05:30 Uhr aufstehen. Gestern hatte ich mich noch so über die gelungene Spritze in mein Knie gefreut, so musste ich heute feststellen dass die Schmerzen immer stärker wurden. Ein schnelles oder geschmeidiges Laufen war nicht mehr möglich, so dass ich meine Taktik auf gute Treffer umstellen musste. Mittags saßen wir in der deutschen Gruppe übrigens wie in einem Feldlazarett zusammen: Max humpelt mit Muskelfaserriss, Bine hat sich irgendwas im Knie gerissen, André hat sich in Stage 12 auf die Schnauze gelegt und die Seite aufgeschrammt. Zu allem Überfluss hat Robert den Minorfaktor im Chrono nicht bestanden und ist jetzt aus der Wertung.

Morgens war es die erste Stunde noch etwas frisch, aber der Tag ging einfach flüssig voran. Meine geänderte Präzi-Taktik konnte ich gut durchhalten, bis ich auf Stage #8 bei der vorletzten Scheibe einen Laufstecker (Squib Load) hatte, der mir 3 Miss und 1 Procedural einbrachte. Da soll noch mal jemand sagen, bei einer Dillon 650 geht das nicht! Das Bild zeigt Stage #10, bei der wir gestartet sind.


Tag 1: Stages 1-6

Den Montag hatte die "Grüne Gruppe" ihren freien Tag, so dass wir erst Dienstag an den Start gegangen sind. Unsere erste Stage war die #4, ein Short Course mit 8 Schuss. Links und rechts vorbei jeweils ein Popper und eine kleine Scheibe, geradeaus liegend zu schießen ein recht schneller Bobber. Obwohl ich relativ langsam zu liegen kam, habe ich alles auf die Scheiben gebracht. So kann man gerne in ein Match starten.

Die nächste Stage war der Long Course #5 mit 32 Schuss, eine echte Herausforderung für alle Teilnehmer. Aus der Startposition waren in etwa 40-45 Meter Entfernung ein Plate (!) und einige Voll- und Halbscheiben zu schießen. Vorne haben zwei Popper drei Bobber ausgelöst. Auf dieser Stage hagelte es Misses für fast alle, die Lösung war im Prinzip auch nach einem Fehlschuss auf dem Plate sofort weiter zu laufen, um die Zeit niedrig zu halten. Leider habe ich das Plate nicht erwischt und auf einem Bobber ebenfalls ein Miss. Das Foto zeigt Thomas bei seinem Run.



Stage #6 war mit 10 Schuss wieder einfach strukturiert. Man musste mit den Rücken zu den Scheiben und leerer Waffe starten und dann an einem Segel vorbei 4 senkrechte Halbscheiben und eine mit PT abgedeckte Scheibe schießen. Die letzte Scheibe habe ich sauber getroffen, aber auf einer Halbscheibe bin ich leider im Hardcover gelandet.

Stage #1 hatte mit 20 Schuss ebenfalls eine reversed Startposition, endlich habe ich mal ohne Fehler geschossen. Stage #3 (12 Schuss) war insofern tricky, als dass zwei Plates zu schießen waren und zwei No-Shot Plates vor vollen Wertungsscheiben standen. Das habe ich in 13 Sec. mit 1C  und 1D geschafft. 

Den Abschluss unseres ersten Tages bildete ein 21 Schuss Medium Course #3, hier habe ich leider an der linken Gruppe überpaced und einen Schuss in ein PT gesetzt.

Montag, 9. September 2013

Ein Blick über die (fast) leere Range

So sah die Range am Samstag aus, fast menschenleer! So konnte ich die Stages mal im Überblick fotografieren.





































Sonntag, 8. September 2013

Ich bin zu alt ...

... für so eine Scheiße! Zumindest komme ich mir so vor, wie damals vor 30 Jahren bei meinen Interrail-Touren. Damals hatte ich auch auf dünnen Isomatten geschlafen - das gleiche Feeling habe ich jetzt im Hotelzimmer. Genauso gut könnte ich auch auf dem Boden liegen. Alles tut weh. Verdammt, ich bin Senior!